Am 17. September 2025 fand an der Westsächsischen Hochschule Zwickau der Fachtag Inklusion des Standortes Zwickau statt. Eingeladen hatte Ina Gabler, Koordinatorin für Inklusion am Landesamt für Schule und Bildung Zwickau. Die Veranstaltung wurde von ihr initiiert und in Zusammenarbeit mit der Zentralen Koordinierungsstelle für die Begleitung der Kooperationsverbünde zur schulischen Inklusion in Sachsen (ZKI) organisiert. Im Mittelpunkt stand das Thema „Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung stärken“. Vor dem Hintergrund zunehmender psychischer Belastungen und längerer krankheitsbedingter Unterrichtsausfälle war es Ziel des Fachtags, wirksame Ansätze zur Stärkung schulischer Teilhabe sowie zur individuellen Förderung betroffener Kinder und Jugendlicher zu erarbeiten und zu erörtern.
Nach einer Eröffnung durch Professor Stephan Kassel, Rektor der Westsächsischen Hochschule Zwickau und den Standortleiter des Landesamtes für Schule und Bildung Zwickau, Dr. Marcus von Salisch, gaben zwei Fachvorträge wichtige Impulse: Prof. Dr. Udo Rudolph beleuchtete die emotionale und soziale Entwicklung in der Kindheit und deren gezielte Förderung, während Dipl.-Psych. Claudia Reinicke praxisnah auf die Beratung und Unterstützung von Kindern mit Lernschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten und psychosozialen Anpassungsstörungen einging.
„Alles, was an und für Schulen getan wird, sollte im Lichte dieser drei Leitlinien getan werden: Bindung und gelingende Beziehungen, altersgerechte Förderung von Resilienz-Faktoren und Stiftung einer schulischen Identität.“ (Prof. Dr. Udo Rudolph)
„Der Körper ist nicht nur Bühne, sondern auch Schlüssel: Er zeigt uns, wo Belastung sitzt, und hilft uns, Lösungen zu finden.“ (Dipl.-Psych. Claudia Reinicke)
Am Mittag wurden bei einer Bücherbörse sowohl Bücher und Materialien für Lehrkräfte von den Verlagen Klett und Cornelsen als auch praxisunterstützende Materialien der Referentinnen und Referenten präsentiert. Ergänzt wurde das Angebot durch Infostände zu aktuellen Initiativen, die weiteren Raum für Austausch und Vernetzung eröffneten.
Am Nachmittag standen zwölf praxisnahe Workshops zur Auswahl. Die Themen reichten von Resilienzförderung, Stressprävention und Selbstregulation über den Umgang mit Schulangst, Schreibförderung, Förderplanung und Konfliktmanagement bis hin zur Unterstützung stiller Kinder. Praxisbeispiele wie der ETEP-Ansatz, das KIKOS-Programm oder die BeSOS-Toolbox gaben konkrete Anregungen für die pädagogische Arbeit.
Im abschließenden Podiumsgespräch wurden zentrale Erkenntnisse und offene Fragen gemeinsam diskutiert. Der Fachtag bot Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften ein vielfältiges Programm mit wissenschaftlichen Impulsen, praxisnahen Methoden und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch. Angesichts der vielschichtigen Herausforderungen im Schulalltag wurde deutlich, dass der regelmäßige fachliche Austausch und die Weiterbildung zu inklusiver Pädagogik unverzichtbar sind. Viele Teilnehmende äußerten den Wunsch, auch in Zukunft an ähnlichen Workshops und Fachtagen teilnehmen zu können, um weiterhin voneinander zu lernen und neue Impulse für die Praxis zu erhalten.